Spieglein, Spieglein, an der Wand…

Die Sommerpause ist vorbei, der Wahlkampf geht los. Auch in der Schweiz werden Befragungen im Vorfeld von Wahlen immer wichtiger, auch wenn es hierzulande noch keine Umfrageonitis gibt wie in den USA, wo teilweise mehrere Umfragen pro Tag veröffentlich werden. Was ist von diesen Vorwahlbefragungen zu halten?

Wie wird’s gemacht?

In mehreren, so genannten Wellen, werden im Wahljahr jeweils ca. 2000 Schweizerinnen und Schweizer befragt, ob sie im Herbst an den Wahlen teilnehmen wollen oder nicht und falls ja, welcher Partei sie ihre Stimme geben werden. Daraus lassen sich Trends ableiten, die jedoch immer mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sind (der sogenannte Stichprobenfehler). Durchgeführt werden diese Befragungen vom GfS-Institut in Bern (siehe http://www.gfsbern.ch/Neuigkeiten/tabid/177/itemid/747/amid/1151/schweizer-wahlen-2011.aspx).

 Was zeigt sich?

Die bisher durchgeführten Wellen zeigen drei stabile Trends: Erstens, die Wahlbeteiligung wird – wie üblich – tief sein. Zweitens, an den Parteistärken wird sich grundsätzlich wenig ändern. Und drittens, in der Mitte gewinnt die GLP zu Lasten von CVP und FDP. Die GLP würde momentan etwa 5% Wähleranteil erreichen, während CVP und FDP je rund 1.5% verlieren würden.

Was schadet’s?

Das GfS selber betont, dass diese Befragungen lediglich Momentaufnahmen darstellen und keine Prognosen. Dies ist richtig und wichtig, denn: Erstens kann sich bis im Oktober noch einiges ändern. Zweitens: National- und Ständeräte werden in den Kantonen gewählt. Die Wahlbefragungen sind jeweils aber nur für die gesamte Schweiz aussagekräftig und somit nicht geeignet, das Wahlergebnis in einzelnen Kantonen vorauszusagen. Die Befragungen geben somit einen groben Trend vor, wohin die Wahlen im Herbst hinsteuern könnten; nicht mehr und nicht weniger.

Fazit: Keine Spannung?

Die bisherigen Erkenntnisse deuten eher auf einen ruhigen Wahlherbst: Es dürfte sich wenig ändern an der Stärke der einzelnen Parteien. Viel spannender dürften hingegen die Bundesratswahlen vom Dezember werden. Hier könnte jeder einzelne gewonnene oder verlorene Sitz in National- und Ständerat entscheidend dafür sein, welche Partei wie viele Bundesratssitze erhält. Insofern verspricht vor allem die Zeit zwischen Ende Oktober und Anfangs Dezember viel Spannung!

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