Städte für die Waffenschutz-Initiative

Im Nachgang zur Abstimmung über die Waffenschutzinitiative zeigt sich ein klarer Stadt-Land-Gegensatz. Von den zehn grössten Schweizer Städten haben nur die Stimmberechtigten von Lugano gegen die Waffenschutz-Initiative votiert. Insgesamt zeigt sich aber eine überwältigende Zustimmung zur Initiative von fast 62 Prozent. Gesamtschweizerisch wurde die Vorlage jedoch lediglich von 43.7% der Stimmenden unterstützt. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der zehn grössten Schweizer Städte aufgelistet.

Stadt Ergebnis % Ja Teilnehmende
Zürich 65.4 95’327
Genf 65.1 39’038
Basel 59.9 45’460
Bern 66.4 45’360
Lausanne 64.8 40’368
Winterthur 56.1 30’959
Luzern 58.8 24’290
St. Gallen 56.4 21’286
Lugano 40.2 11’953
Biel 56.1 12’351
10 grösste Städte 61.9 366’392

Vergleicht man die Ergebnisse der 10 grössten Schweizer Städte mit dem Rest der Schweiz zeigt sich eine Differenz im Stimmverhalten von 21.4 Prozent. Dass das Gesamtergebnis dennoch deutlich negativ ausfällt, liegt am geringen Gewicht der 10 grössten Schweizer Städten. Lediglich rund 15 Prozent der Stimmenden hat den Wohnsitz in den 10 grössten Schweizer Städten.

Ergebnis % Ja Teilnehmende
Gesamte Schweiz 43.7 2’478’967
10 grösste Städte 61.9 366’392
Rest-Schweiz 40.5 2’112’575

Auch im Kanton Luzern zeigt sich dieser klare Stadt-Land-Gegensatz. Hier beträgt der Unterschied im Stimmverhalten sogar 23.1 Prozent (58.8% Zustimmung in der Stadt versus 35.7% Zustimmung im Rest des Kantons).

Ergebnis % Ja Teilnehmende
Kanton Luzern 40.1 128’019
Stadt Luzern 58.8 24’290
Rest-Kanton 35.7 103’729

Während StädterInnen links wählen und abstimmen, neigen ländliche Gebiete zu wert-konservativem Wahl- und Abstimmungsverhalten. In der Schweiz ist jedoch auch eine Koalition der Westschweiz mit den grossen Deutschschweizer Städten nicht mehrheitsfähig (erst recht nicht bei Fragen, welche dem Ständemehr unterworfen sind). Zusätzlich zum Röstigraben spaltet die Schweiz zunehmend ein Urban-Rural-Graben. Dies ist beunruhigend.

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