Leider hat es in der Stadt Luzern zu wenig Platz für alles. Die Einwohner hätten gerne mehr Platz (mehr Wohnfläche), mehr Grünraum hätten wir auch alle gerne, die Automobilisten hätten gerne mehr Platz, genauso wie die ÖV-Benutzer, die Velofahrer, die Fussgänger und natürlich auch die Rollerfahrer. Leider hat es aber nicht für alles Platz, schon gar nicht in der Innenstadt.
Folglich macht es Sinn, den Platzverbrauch zu steuern, unter anderem über Gebühren: Man belohnt jene, welche wenig Platz benötigen und jene, welche viel Platz benötigen, sollen dafür etwas bezahlen. So entsteht ein Anreiz, zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem ÖV in die Stadt zu gelangen. Das ist nur fair, oder fänden Sie es korrekt, für 1kg Rüebli gleich viel zu bezahlen wie für 3kg? Für den öffentlichen Raum gilt das Gleiche. Es ist deshalb aber sicher auch richtig, dass die Parkgebühr für Motorräder deutlich tiefer ist als jene für Autos.
Leider werden Motorräder häufig für sehr kurze Distanzen benutzt und verursachen relativ viel Lärm. Zudem sind sie erstaunlicherweise sehr umweltschädlich. Der CO2-Verbrauch ist massiv höher als bei einem Auto. Deshalb macht es auch aus umweltpolitischen Gründen Sinn, dass möglichst wenig Motorräder auf den Strassen unterwegs sind. Parkplatzgebühren sind eine Möglichkeit, umweltschonendes Verhalten zu belohnen. Die Stimmbevölkerung der Stadt Luzern hat mit sehr deutlicher Mehrheit das Reglement für eine nachhaltige städtische Mobilität gutgeheissen. Parkgebühren sind ein wichtiger Teil einer langfristig nachhaltigen Verkehrspolitik.
Heute bezahlen Automobilisten korrekterweise in der gesamten Innenstadt für das Parkieren, Motorradfahrer jedoch nicht. Diese Ungleichbehandlung soll möglichst rasch beendet werden. Velofahrer bezahlen übrigens heute bereits für die attraktivsten Abstellplätze der Stadt in der Velostation beim Bahnhof eine Gebühr.